Vortrag:Zisterziensische Klosterlandschaft als Europäisches Kulturerbe

Als Tochterkloster der 1127 gegründeten Zisterzienserabtei Ebrach stand Langheim mit am Anfang der zisterziensischen Ostbewegung in Europa. Das Gebiet des heutigen Erzbistums Bamberg zeigt vielerorts die Prägung des fast 700 Jahre lang hier wirkenden Ordens. Ein weithin sichtbares Zeichen der Zisterzienser ist die prächtige Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen, die im 18. Jahrhundert an jener Stelle entstand, wo der Langheimer Klosterschäfer im 15. Jahrhundert die Erscheinungen der vierzehn Nothelfer hatte. Die Abtei Langheim, entrückt im Tal des Leuchsenbaches gelegen, betrieb vor allem Waldbau, Fischzucht und Handel mit bedeutenden Stadthöfen in Bamberg und Kulmbach. Ihr Wirkungskreis reichte auf der einen Seite bis weit in den Frankenwald auf der anderen Seite bis zu den Weingütern am Main.
Mit der Anlage großer Wirtschaftshöfe, mit Teich- und Wassersystemen, Wein- und Obstbau, Ackerbau, Waldwirtschaft und Schafzucht prägte der Zisterzienserorden an all seinen Niederlassungen ganze Regionen. Von Morimond in Frankreich aus trug der Orden nicht nur seinen hohen theologisch-spirituellen Anspruch, sondern insbesondere auch seine Lebens- und Wirtschaftsform über ganz Europa. Die typischen Merkmale zisterziensischer Landschaften verbinden als gemeinsames Kulturerbe die Menschen quer durch Europa. 17 Partnerstätten aus fünf Ländern, darunter die Klosterlandschaft Langheim, haben sich unter Federführung des Landkreises Bamberg zum Projekt „Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe“ zusammengeschlossen und bewerben sich gemeinsam um das Europäische Kulturerbe-Siegel. In diesem Vortrag wird Frau Dr. Kastner die Landschaftsprägung durch die Zisterzen Ebrach und Langheim als kulturelles Erbe von europäischem Rang erläutern.

Kosten: Keine
Leitung: Dr. Birgit Kastner, Ordinariatsrätin und Hauptabteilungsleiterin Kunst und Kultur im Erzbistum Bamberg
Kooperationspartner: Freunde und Förderer der Basilika Vierzehnheiligen e. V.